Felix Martin Oberländer

Ein Wegbereiter der modernen Urologie

Felix Martin Oberländer (1851 – 1915) ist bekannt als Arzt für Harnleiden in Dresden. Mit dem Abitur in der Tasche widmete sich Oberländer dem Studium der Humanmedizin in Leipzig. Nach dem Physikum wechselte Felix Martin Oberländer an die Universität in Greifswald, wo er im Jahre 1874 zum Dr. med. promovierte. Seine erste Stelle als Assistenzarzt trat er nach Abschluss der zweiten Staatsprüfung am Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt an.

Im damaligen Klinikbetrieb waren dermatologisch-venerologische Krankheitsbilder vorherrschend. Bereits zu dieser Zeit wuchs Oberländers Interesse an seinem künftigen Spezialgebiet: die Harn- und Blasenleiden im engeren Sinn. Oberländer war deshalb auch entscheidend an der Emanzipation der Urologie von der Dermatologie als eigenständige Disziplin beteiligt. Später ließ er sich als Urologe in Dresden mit eigener Praxis nieder und eröffnete eine Privatklinik.

Felix Martin Oberländer - ein deutscher Mediziner, der bis heute als Wegbereiter der modernen Urologie gilt. Zu seinen Schwerpunkten zählten die Infektiologie und Endoskopie. So war er maßgeblich an der Einführung des von Maximilian Nitze entwickelten ersten Zytoskops beteiligt, der einen Blick in das Innere der Harnblase ermöglichte und neue Türen in der Diagnostik öffnete. Oberländer galt auch als Meister der Blasen- und Harnleiterspiegelung. Nicht umsonst nannte man ihn deshalb auch den „Beleuchter der Blase“.

Felix Martin Oberländer wurde als Professor an der Chirurgisch-Medizinischen Akademie zu Dresden ernannt und war Ehrendoktor mehrerer Universitäten. Am 16.09.1906 wurde die Deutsche Gesellschaft für Urologie in Stuttgart unter der Ehrenpräsidentschaft Felix Martin Oberländers gegründet. Neben seinen Tätigkeiten als Mediziner und Urologe widmete er sich mit großer Leidenschaft der Botanik und Kunstsammlung.

Über den Preis

Der Felix-Martin-Oberländer Preis ist benannt nach dem gleichnamigen Dresdner Urologen und gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Urologie in Deutschland. In Erinnerung an die Verdienste um die Infektiologie und Endoskopie Felix-Martin-Oberländers wird er jährlich von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Fort- und Weiterbildung verliehen.

Die APOGEPHA Arzneimittel GmbH stiftet diesen Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist.

Die Verleihung des Preises findet im Rahmen der DGU-Jahrestagung statt.

Die Jury

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury bestehend aus:

  • dem Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie
  • dem Vorsitzenden der Fort und Weiterbildungskommission der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU)
  • dem Präsidenten des Berufsverbandes Deutscher Urologen
  • einem Vertreter der APOGEPHA Arzneimittel GmbH
  • zwei frei zu wählenden kompetenten Urologen, die Mitglied der DGU sind

Die Voraussetzungen an den Preisträger

Der Preis wird an ein aktives Mitglied eines Arbeitskreises der Fort- und Weiterbildungskommission der Deutschen Urologen vergeben. Der Preisträger muss qualifizierte, wissenschaftlich hochstehende Veranstaltungen mit besonderem Wert für die Lehre durchführen und didaktisch hervorragende Vorträge halten. Außerdem werden besondere Publikationen im Rahmen der Fort- und Weiterbildungskommission und die Erstellung von Leitlinien vorausgesetzt. Eine Selbstbewerbung der vorgenannten Jurymitglieder um den Preis ist ausgeschlossen.

Das Procedere für die Bewerbung um den Preis

Der Preisträger wird durch den Vorsitzenden eines Arbeitskreises der Fort- und Weiterbildungskommission vorgeschlagen. Die Anträge werden an den Vorsitzenden der Fort- und Weiterbildungskommission gestellt und von dort an die Geschäftsstelle der DGU weitergeleitet. Die Geschäftsstelle der DGU versendet dann die Anträge an die Mitglieder der Jury. Etwa zwei Monate vor der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie tritt die Jury zusammen und benennt den Preisträger.

Felix Martin Oberländer-Preis 2024 für PD Dr. med. Laila Schneidewind

Preisträgerin des von APOGEPHA gestifteten Felix Martin Oberländer-Preises ist in diesem Jahr die Urologin PD Dr. Laila Schneidewind.
Der Preis wurde im Rahmen der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) durch Prof. Dr. med. Boris Hadaschik, Leiter des Ressorts Fort- und Weiterbildung bei der DGU, und Dr. Dirk Pamperin, Vorsitzender der Geschäftsführung der APOGEPHA Arzneimittel GmbH, in Leipzig überreicht.

Die Jury des Felix Martin Oberländer-Preises würdigte damit auf Empfehlung des Arbeitskreises Infektiologie der DGU die besonderen Leistungen von Frau PD Dr. Schneidewind für die Forschung, Wissenschaft und Lehre in der Urologie, insbesondere im Bereich Infektiologie und Hygiene und auch ihr Engagement für die Fortbildung junger UrologInnen in der GeSRU sowie der Akademie der DGU.

Der Felix Martin Oberländer-Preis wird von der DGU seit 1997 jährlich für besondere Verdienste in der Fort- und Weiterbildung in der Urologie vergeben. Der Preis ehrt zugleich die Verdienste des nach ihm benannten Dresdner Urologen Felix Martin Oberländer im Bereich der Endoskopie und lnfektiologie.

  • 2023: Prof. Dr. Raimund Stein
  • 2022: Prof. Dr. med. Tillman Loch
  • 2021: Prof. Dr. med. Tilman Kälble und Prof. Dr. med. Stephan Roth
  • 2020: PD Dr. med. Friedrich Moll
  • 2019: Prof. Dr. med. Sabine Kliesch
  • 2018: Prof. Dr. med. Th. Knoll, Klinikum Sindelfingen-Böblingen
  • 2017: Prof. Dr. med. U. Otto, Bad Wildungen
  • 2016: Prof. Dr. med. M. Stephan Michel, Heidelberg
  • 2015: Prof. Dr. H. Piechota, Minden
  • 2014: Prof. Dr. D. Schultz-Lampel, Villingen-Schwenningen
  • 2013: Prof. Dr. H. Leyh, Garmisch-Partenkirchen
  • 2012: Prof. Dr. K. Hofner, Oberhausen
  • 2011: Prof. Dr. A. Semjonow, Münster
  • 2010: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Rassweiler
  • 2009: Dr. H. J. Berberich, Hofheim
  • 2008: Prof. Dr. Kurt Dreikorn, Bremen
  • 2007: Priv.-Doz. Dr. R. Beetz, Mainz
  • 2006: Prof. Dr. P. Fornara, Halle
  • 2005: Prof. Dr. R. Harzmann, Augsburg
  • 2004: Univ. Doz. Prim. Dr. H. Heidler, Linz
  • 2003: Prof. Dr. A. Hesse, Bonn
  • 2002: Prof. Dr. M. Stöhrer, Murnau
  • 2001: Prof. Dr. R. H. Ringert, Göttingen
  • 2000: Prof. Dr. W. Weidner, Giesen
  • 1999: Prof. Dr. J. Altwein, München
  • 1998: Prof. Dr. K. Naber, Straubing
  • 1997: Univ.-Prof. Dr. H. Madersbacher, Innsbruck